Diagnostik

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Wie wird ein Knorpelschaden erkannt?

Nicht alle Knorpelschäden sind schmerzhaft, weshalb sie manchmal auch erst spät erkannt werden. Sollten über 2-3 Wochen Schmerzen und Schwellung in einem Gelenk vorliegen, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die notwendigen Untersuchungen einzuleiten. Diese sind je nach Verdachtsdiagnose durch den Arzt einzusetzen. Nicht alle aufgeführten diagnostischen Maßnahmen sind bei jedem Patienten notwendig oder sinnvoll.

o Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) und klinische Untersuchung sind immer die ersten diagnostischen Maßnahmen und unerlässlich. In erfahrenen Händen kann hierdurch schon relativ sicher eine Verdachtsdiagnose gestellt werden.

Im Ultraschall (Sonographie) kann ein Gelenkerguss erkannt werden. Ein Knorpelschaden lässt sicher aber nicht sicher identifizieren.

Eine sehr wichtige bildgebende diagnostische Maßnahme ist das Röntgenbild des jeweiligen Gelenks in 2 Ebenen - wenn möglich unter Belastung des Gelenkes (z.B. Standaufnahmen). Hier können die Gelenkspaltweite (wichtig bei der Arthrose-Einteilung), Fehlstellungen und röntgendichte freie Gelenkkörper erkannt werden. In bestimmten Fällen sind auch spezielle Aufnahmen zur Achsbestimmung notwendig. Als neues Tool steht bei der Klassifizierung der Knie-Arthrose (Gonarthrose) eine moderne automatische Bildverarbeitungssoftware zur Verfügung (KOALA – Knee Osteoarthritis Labeling Assistant), um den Arzt bei der stadienabhängigen Auswahl der möglichen Therapieoptionen zu unterstützen.

Den Goldstandard zur Darstellung der inneren Strukturen eines Gelenkes (Knorpel, Meniskus, Gelenkschleimhaut) stellt das MRT (Kernspintomographie) dar. Hier können Knorpelschäden gut abgebildet werden. Zusätzlich werden Begleiterkrankungen /-verletzungen erkannt wie z.B. Meniskusrisse, Bänderrisse oder auch eine Knochenmarkläsion (Bone bruise oder das häufig schmerzhafte Knochenmarködem).

Im Blut können einerseits Hinweise auf eine Gelenkentzündung/Arthritis gefunden werden (Leukozyten, CRP) und z.B. auch Rheumafaktoren oder Harnsäurewerte bestimmt werden. Auch eine Borrelien-Erkrankung kann nachgewiesen werden. Andererseits besteht auch die Möglichkeit spezielle Blutwerte zu bestimmen, die eine Neigung zu Arthroseentwicklung aufdecken können: Cartilage Oligomeric Matrix Protein (COMP) – Biomarker für eine Gelenkknorpel-Destruktion. Hohe Serumspiegel sind ein Prognose-Marker für Früh-Arthrosen vorwiegend großer Gelenke. Nach Verletzungen wie Kniebänderriss ist bei dauerhaft erhöhten Werten die Prognose relativ schlecht.

Mittlerweile ist bekannt, dass sich auch ein Vitamin-D-Mangel negativ auf die Gelenke auswirkt, so dass der Vitamin-D-Spiegel bestimmt werden und ein Mangel ggf. ausgeglichen werden sollte. 

Die Gelenkflüssigkeit (Gelenk-Punktat) kann ebenfalls auf Entzündungen/rheumatischen Erkrankungen analysiert werden (Synoviaanalyse, Rheumafaktor, Zytologie, ggf. Borrelien-Immunoblot, Yersinien-Immunoblot).


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